Der Kurzkrimiglauser 2015 ging an Christiane Geldmacher.

 

CGGlauserDSC_0539Die Criminale 2015 fand vom 28. April bis 3. Mai in Büsum an der Nordsee statt. Dabei wurden auch die Friedrich Glauser-Preise in den Kategorien Roman, Debüt, Kurzgeschichte und Jugendkrimi (Hans-Jörg-Martin-Preis) vergeben. Der Glauserpreis in der Kategorie Kurzgeschichte, der mit 1000 Euro dotiert ist, ging an Christiane Geldmacher aus Wiesbaden, für die Geschichte Fanpost, die 2014 im Grafit Verlag in der Anthologie online_ins_jenseits erschienen ist.

Die Wiesbadener Autorin Christiane Geldmacher hat den FRIEDRICH GLAUSER PREIS 2015 in der Sparte Kurzkriminalgeschichte gewonnen. Der Preis, der von der Autorenvereinigung „Das Syndikat“ verliehen wird, ist mit 1000 Euro dotiert und wurde am 30. April 2015 in Büsum an der Nordsee verliehen. Die preisgekrönte Geschichte „Fanpost“ ist in der Anthologie „Online ins Jenseits“ im Grafit Verlag, Dortmund erschienen und handelt von einem Leserbriefschreiber, der den Kolumnisten einer Tageszeitung mit Briefen, Besuchen und Nachstellungen belästigt, was unweigerlich in die Katastrophe führt.

Begründung der Jury: Die Wirksamkeit der Kurzgeschichte liegt in der Konzentration. Mit keinem Wort zu viel wird ein Szenario, werden Menschen skizziert, die uns auf uns selbst und das Beunruhigende an unserer alltäglichen Welt zurückwerfen. Dazu muss die Story einen Sog entfalten, eine Ahnung vom Ausmaß des Eisbergs unter der Oberfläche vermitteln, den Untergang vor Augen führen. Christiane Geldmachers „Fanpost“ fand fünf Fans unter fünf Jury-Mitgliedern. Den Favoritenstatus verdankt sie nicht nur Aktualität und Relevanz einer Stalker-Story, die ihren subtilen Horror im Spannungsbogen zwischen der Anrede „Sehr geehrter Martin Houbein“ in dem initialen Brief und der in einer Nachbemerkung erwähnten „Bluttat an dem Geschädigten“ entwickelt. Während der Schreiber, Wittgenstein-Doktorand und vorgeblicher Fan des angeschriebenen Kolumnisten, droht, er werde „niedrigschwellig“ zum „platonischen Dialog“ „vorsprechen“, und anbietet, dem „großen Buchautor“ als „Brückenkopf in das WorldWideWeb“ zur Seite zu stehen, um im Gegenzug in die Welt der Print-Medien eingeführt zu werden, bleibt der Angeschriebene stumm, eine Leerstelle, die der Leser mit Amüsement oder Abscheu füllen mag.

Christiane Geldmacher lebt und arbeitet als Autorin, Journalistin und Lektorin in Wiesbaden. Nach dem Studium der Germanistik, Amerikanistik und Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt a/M. arbeitete sie zunächst als Fachzeitschriftenredakteurin, später als Lektorin. Sie verbrachte zwei Auslandsjahre in Australien und in Polen. Seit 2002 veröffentlichte sie Kurzgeschichten; 2012 erschien ihr erster Roman „Love@Miriam“ im Bookspot Verlag, München, der zweite, „Willkommen@daheim“ wird im Januar 2016 im gleichen Verlag erscheinen.

Eine aktuelle Rezension der Geschichte findet sich bei >>>Philipp Elph von der Krimilese.

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