Dan Brown: Statt den Handlungsstrang in chronologischer Reihenfolge anzuordnen, sollten Sie versuchen, diesen wie eine an beiden Enden brennende Kerze zu arrangieren. Starten Sie den Prozess, indem Sie Ihr erstes und letztes Kapitel gleichzeitig verfassen. Es kann hilfreich sein, die Umstände, in denen sich der Protagonist in diesen beiden Kapiteln befindet, so unterschiedlich wie möglich voneinander zu gestalten. Das bedeutet, dass Ihre Hauptfigur zwischen Anfang und Ende des Buchs eine Reihe von Veränderungen durchlaufen muss – Veränderungen, die als Säulen dienen können, auf denen Sie den Mittelteil Ihres Buchs aufbauen können.
Genau dies gelang Franz Kafka im Prozess zwar nicht – er schrieb erst die beiden ersten Kapitel, dann das letzte und dann gelang ihm der Mittelteil nicht, das Manuskript uferte im Schreibrausch aus und Kafka war zu faul (wie auch bei Amerika und beim Schloss), alles in Ordnung zu bringen, diszipliniert zu arbeiten etc. Später überantwortete er die Romane dem Feuer, was sein Freund Max Brod ignorierte, der Kafkas Werk zu seiner Lebensaufgabe machte … Kafka war eben nichts für die lange Form. Dennoch ist der Prozess natürlich eine aufregende Raserei …
>>>Hier sind noch einige weitere Tipps, wie man die Spannung aufbauen und halten kann, nicht allesamt unbrauchbar – z.B. Kapitelanfänge und -enden variieren, Szenerien ändern, Twists einbauen, nie vorhersehbar sein.
Bis in die Nebenfiguren hinein müssen die Charakteristiken stimmen. Die Nebenfiguren sind oft viel zu unterkomplex in der Genreliteratur.