“All writers are vampires.” James Gandolfini (1961-2013)

Meine Sammlung interessanter Zitate (wird fortgesetzt):

Antoine de Saint-Exupery: “Man muss lange leben, um ein Mensch zu werden.”

Thomas Bernhard: “Die Gesellschaft, gleich welche, muss immer umgedreht und abgeschafft werden.”

Ingeborg Bachmann: “Die Gesellschaft ist der allergrößte Mordschauplatz. In der leichtesten Art sind in ihr seit jeher die Keime zu den unglaublichsten Verbrechen gelegt worden, die den Gerichten dieser Welt für immer unbekannt bleiben.”

John Galsworthy: „Sich selbst ernstnehmen, ohne damit andere zu langweilen.“

Henry Miller: “Die Menschen ziehen den leichten Weg vor, auf dem sie nicht viel zu denken haben und die Verantwortung anderen zuschieben können und scheuen den schwierigen, aber direkten Weg.”

Franz Kafka: “So schnell finden hier Erledigungen nicht statt.”

Patricia Highsmith: „Also dann“, sagte Lois endlich, „tun wir ´s.“ Sie sah ihren Mann an, ihr Ausdruck war ernst und ein wenig besorgt, aber sie sprach mit Überzeugung.
„Okay“, sagte Herbert etwas steif.
Sie hatten vor, ein älteres Ehepaar zu adoptieren …”

Patricia Highsmith: “Wie gewöhnlich fand sich Tom im Gespräch mit Antoine wieder, und dabei hatte er sich vorher (nicht allzu fest) vorgenommen, diesmal nicht in diese Falle zu tappen. Er wusste kaum, was er mit Antoine reden sollte, einem hart arbeitenden Architekten und politischen Rechtsaußen, während Heloise und Agnes dieses weibliche Talent besaßen, sich sofort in ein angeregtes Gespräch zu stürzen und den Faden nicht abreißen zu lassen, notfalls den ganzen Abend lang, und dabei unentwegt zu lächeln.”

Blaise Cendrars: „Moskau, schön wie eine neapolitanische Heilige, in einem strahlend blauen Himmel spiegeln und brechen sich die tausend und abertausend Kirchturmspitzen, die Glockentürme, die stolz aufragen, sich strecken, sich bäumen, sich schwer herabsinkend bauchen und zwiebelförmig weiten, gleich bunten Stalagmiten, in einem blitzenden Knäuel, einem Gebrodel von Licht.“

Douglas Coupland: “Jemand, der viel klüger ist als ich, hat mal gesagt, dass ein Mensch, der willens ist, die Wahrheit über sich zu erzählen, niemals langweilig ist. Darüber hinaus hat jemand ebenso Kluges gesagt, dass das, was uns peinlich ist, zugleich das ist, was uns interessant macht.”

Raymond Chandler: “Ich nehme an, alle Schriftsteller sind verrückt, aber wenn sie gut sind, glaube ich, dass sie sehr ehrlich sind.”

Ezra Pound. Zwei Arten von Büchern:
– solche, die der Mensch liest, um seine Fähigkeiten zu entwickeln: um mehr zu wissen, mehr wahrzunehmen und das mit größerer Gewandtheit als vor der Lektüre
– solche, die zur Muße, als Narkotikum, Schlafmittel und seelische Bettstatt dienen und gedacht sind.

Das soll Spinoza sein (?):
„Die besten Leistungen strömen wahrscheinlich tatsächlich nur so hervor, aber sie tun das erst, nachdem der Umgang mit dem Ausdrucksmittel zur zweiten Natur geworden ist.“

Und das Aristoteles:
“Die Handlung ist der Charakter.”

Claude Chabrol: “Die Hartnäckigkeit gehört zum Talent.”

James Gandolfini: “I’m an actor… I do a job and I go home. Why are you interested in me? You don’t ask a truck driver about his job.”

Michael Deyhle, Trainer von Hammerwerferin Betty Heidler: “Am Anfang war es gut, jetzt hinten draufarbeiten.”

Jakob Arjouni: (Kemal Kayankaya zu einem Scheich, der ihm ein “Best of” des Korans geschenkt hat) “Vielen Dank für das heilige Büchlein … Bin schon fast am Ende und sehr gespannt, wie es ausgeht.”

Steven Soderbergh übers Filmemachen: “Side Effects” habe ich wieder und wieder überarbeitet und so oft gekürzt, bis ich kein einziges unverzichtbares Bild mehr finden konnte. Jetzt schaue ich mir den Film an und denke: alles Muskeln. Das gefällt mir.”

Henry James: “There is only one recipe – to care a great deal for the cookery.”

Paul Cézanne: „So viel wie möglich lernen, um es so schnell wie möglich wieder zu vergessen.“

Paul Gauguin: “Ihre Frau liegt im Sterben. Das erinnert mich an meine, die nicht stirbt.“

Bret Easton Ellis angesichts seines Manuskripts, das er redigieren muss:
Jackson Pollock hat die Linie befreit. Wie befreie ich diese Scheiße hier?”

Bret Easton Ellis, Figurenrede: “Frauen sind nicht besonders intelligent”, sagt Rip. “Da gibt es Untersuchungen.”

Larry David: I tend to stay with the panic. I embrace the panic.

Black “Rowan Atkinson” Adder to Baldrick: “TRY to have a thought on your own!”

Bill Murray: “Whoever said *patience is a virtue* has never experienced slow internet.”

Stephen Fry: “Nur ein Hohlkopf lehnt einen Gedanken ab, nur weil er ihn irgendwo schon mal gehört hat.”

Rolf Dieter Brinkmann: “Hätte ich eine Theorie anzubieten, ein Weltbild, eine Ansicht, eine Ideologie, wäre mir zu schreiben, leichter gefallen. So aber ist nichts außer dem einen Augenblick, an dem ich schrieb, da gewesen. Und so ist immer der jeweils zuletzt geschriebene Satz ein Ende gewesen, von dem ich mit jedem Mal neu beginnen musste, also lauter Endpunkte, aber genausogut zutreffend ist Anfänge.”

Lyonel Feininger: „Seit viel zu langer Zeit hat die Malerei ihre Aufgabe darin gesehen, reizvoll zu sein, bestechend, wenn Sie wollen. Sie ist aber keine Unterhaltung, sondern letztes Ziel zum vertieften Ausdruck; mein künstlerischer Fanatismus erstreckt sich auf dieses Ziel, alles andere ist mir gleichgültig.“

Keith Haring: “This is the end of the first day of my trip. Or should I say the beginning of another “trip”. Through all the shit, shines the small ray of hope that lives in the common sense of the few. The music, dance, theatre, and the visual arts; the form of expression, the arts of hope. This is where I think I fit in. If its alongside a creek in the Rocky Mountains or in a skyscraper in Chiago or in a small town called Park City, Utah, its always with me. Art will never leave me and never should. So as I go into the next part of the trip I hope it will be more creative and more work involved and less talk and more doing, seeing, learning, being, loving, feeling, maybe less feeling, and just work my ass off, cause that, my friend, is where its at!”

David Hockney: “Der Ursprung aller Kreativität ist Liebe. Wenn jemand glaubt, es gäbe etwas Wichtigeres, wüsste ich gerne, was das sein sollte.”

Andy Warhol: “Pop ist die totale Gegenwart.”

Edward Hopper: “Meine Absicht war immer die möglichst genaue Wiedergabe meiner unmittelbaren Eindrücke der Natur. Wenn dieses Ziel unerreichbar ist, so ist auch, könnte man sagen, Perfektion bei jedem anderen Ideal der Bildenden Kunst oder im menschlichen Handeln unerreichbar … Ich glaube, man wird wieder versuchen, die Überraschungen und Zufälle in der Natur einzufangen sowie ihre Stimmungen intimer und einfühlsamer zu erkunden und überdies werden die Menschen, die zu solchen elementaren Regungen fähig sind, staunend und demütig sein.”

Francis Bacon: “Was haben wir denn, mal abgesehen von diesem kurzen Moment der Existenz – diesem wundersamen Intervall zwischen Leben und Tod? Nichts, hörst du, absolut nichts. Wir gehen vom Nichts ins Nichts, das wars dann.”

Vincent van Gogh: “Was ist Zeichnen? Wie kommt man ans Ziel? Es ist ein Sich-Durcharbeiten durch eine unsichtbare, eiserne Wand, die zwischen dem, was man fühlt und dem, was man kann, zu stehen scheint. Wie kann man durch diese Wand hindurchkommen? Da es nichts nützt, auf die Wand loszuschlagen, muss man sie meiner Meinung nach unterminieren und durchfeilen, langsam und geuldig.”

Dorothy Iannone: “Do not be discouraged by the few. We shall be many.”

Nelson Mandela: “Our deepest fear ist not that we are inadequate. Our deepest fear is that we are powerful beyond measure. It is our light, not our darkness, that most frightens us. We ask ourselves, who am I to be brillant, gorgeous, talented, fabulous?
You are a child of god. Your playing small doesn´t serve the world. There´s nothing enlightend about shrinking so that other people won´t feel insecure around you. We are all meant to shine, as children do. We werde born to manifest the glory of god that is within us. It´s not just in some of us; it´s in everyone. And as we let our light shine, we unconsciously give other people permission to do the same. As we´re liberated from our fear, our presence automatically liberates others.”

Anais Nin: “So reich zu sein, und es zu wissen.”

Italo Calvino: „Die Literatur ist eine existentielle Aufgabe, die Suche nach Leichtigkeit als Reaktion auf die Schwere des Lebens.“

Erica Jong: “Die Freiheit ist der Punkt, an dem jeder Mensch anfangen muss.”

U 2 : “It´s no secret, that the conscious can sometimes be a pest.”

Conan O´Brien: “Lower your standards – and I´ll be there.”

George Eliot: „Jeder schöpferische Geist ist auch Kritiker.“

Max Beckmann: To create is to be safed.

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„Wie haben Sie das gemacht, Ms. Highsmith?“

Zeit raffen:

Tom Ripley malt ein Bild, ein Zimmer in Blau-Purpur- und Schwarztönen, hinten eine schwarze Schwelle zum Hinterzimmer, dann:

„Wieder war Dienstag, und Tom dachte an Monsieur Lepetit, den Musiklehrer, der gewöhnlich an diesem Tag kam. Tom und Héloise hatten jedoch ihre Unterrichtsstunden abgesagt – wie lange sie in Nordafrika bleiben würden, hatten sie nicht gewusst. Und Tom hatte Lepetit seit seiner Rückkehr nicht angerufen, allerdings trotzdem geübt. Am Wochenende luden die Grais´ihn zum Abendessen ein, doch Tom lehnte dankend ab. In der Woche darauf rief er Agnés aber eines Tages an und fragte, ob er gegen drei Uhr vorbeikommen könne.“

Patricia Highsmith, Ripley under Water

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Über Tom Ripley

„Er beute sich rasch zum Rasen hinab und pflückte eine zarte, glänzende Butterblume.“

Patricia Highsmith, Ripley under water

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Figurenrede

„Frauen sind nicht besonders intelligent“, sagt Rip. „Da gibt es Untersuchungen.“

 

Bret Easton Ellis, Imperial Bedrooms

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„Ich möchte ein Primitiver werden, ein Kind, das alles zum ersten Mal sieht.“

Steven Soderbergh übers Filmemachen: „Side Effects“ habe ich wieder und wieder überarbeitet und so oft gekürzt, bis ich kein einziges unverzichtbares Bild mehr finden konnte. Jetzt schaue ich mir den Film an und denke: alles Muskeln. Das gefällt mir.“

>>>Mehr im Spiegel 15/2013; das Interview führte Lars-Olav Beier

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Tempo erzeugen

„Als Richard gehört hatte, dass Jane Highbury verlassen würde, hatte er ganz bestürzt an Mr. Woodhouse geschrieben, Mr. Woodhouse hatte den Brief Mr. Knightley gezeigt, der darüber mit den Damen Bates gesprochen hatte, die hatten es Oberst Campbell erzählt und das Ende vom Lied war, dass Signor Negretti, der in Wimbledon wohnte, nun einmal in der Woche nach London kommen würde, um die Verbindung zu seiner Lieblingsschülerin nicht abreißen zu lassen.“

Aus: Joan Aiken, Jane Fairfax

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Thomas Bernhard, Wittgensteins Neffe

„Ich habe das Wiener Kaffeehaus immer gehasst und bin immer wieder in das von mir gehasste Wiener Kaffeehaus heineingegangen, habe es tagtäglich aufgesucht, denn ich habe, obwohl ich das Wiener Kaffeehaus immer gehasst habe,  und gerade weil ich es immer gehasst habe, in Wien immer an der Kaffeehausaufsuchkrankheit gelitten, denn es hat sich herausgestellt, dass diese Kaffeehausaufsuchkrankheit die unheilbarste aller meiner Krankheiten ist. Ich habe die Winer Kaffeehäuser imme gehasst, weil ich in ihnen immer mit Meinesgleichen konfrontiert gewesen bin, das ist die Wahrheit und ich will ja nicht ununterbrochen mit mir konfrontiert sein, schon gar nicht im Kaffeehaus, in das ich ja gehe, damit ich mir entkomme, aber gerade dort bin ich dann mit mir und Meinesgleichen konfrontiert. Ich ertrage mich selbst nicht, geschweige denn eine ganze Horde von grübelnden und schreibenden Meinesgleichen. Ich meide die Literatur, wo ich nur kann, weil ich mich selbst meide, wo ich nur kann und deshalb muss ich mir den Kaffeehausbesuch in Wien verbieten oder wenigstens immer darauf Bedacht nehmen, wenn ich in Wien bin, unter keinen wie immer gearteten Unständen ein sogenanntes Wiener Literatenkaffeehaus aufzusuchen. Aber da ich an der Kaffeehausaufsuchkrankheit leide, bin ich gezwungen, immer wieder in ein Literatenkaffeehaus hineinzugehen, auch wenn sich alles in mir dagegen wehrt. Je mehr und je tiefer ich die Wiener Literatenkaffeehäuser gehasst habe, desto öfter und desto intensiver bin ich in sie hineingegangen. Das ist die Wahrheit.“

Aus: Thomas Bernhard, Wittgensteins Neffe

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Zitat des Tages

„Die Gesellschaft, gleich welche, muss immer umgedreht und abgeschafft werden.“

Thomas Bernhard

 

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*Seltene Erde

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Verrückt werden mit deutscher Rechtschreibung.

Man kann erstmal so schreiben: erstmal und erst mal.

Jedes Mal schreibt man aber bitte jedes Mal.

Damit jagen sie in den Schulen unsere Kinder im Kreis herum.

Oder auch nicht. Welcher Lehrer hat eigentlich Lust darauf?

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