Interessanter Twist eines Kunstkritikers

der zunächst hervorhebt, dass Edward Hopper kein Maler im eigentlichen Sinn ist und seine Ausdrucksmittel nur aus zweiter Hand, und dann schreibt:

“Hopper ist nun zufällig ein schlechter Maler. Aber wenn er ein besserer Maler wäre, wäre er höchstwahrscheinlich kein so großer Künstler.”

(Clement Greenberg, Arrogant purpose, Collected Essays and criticism, übersetzt von Maja Ueberle-Pfaff, 1943-49)

>>>Hier findet man das kleine Buch über Hopper von Didier Ottinger, das gerade neu bei Schirmer/Mosel erschienen ist.

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Neu: Sonnengrau von Tanja Salkowski

‚Depression ist eine Krankheit, kein Bekloppten-Status.‘

Tanja Salkowski raste rastlos von einer Lebensetappe zur nächsten. Sie arbeitete als Musikmanagerin, Marketingfachfrau, Moderatorin und Journalistin im In-und Ausland. Nach einer Mobbingerfahrung erkrankte sie 2008 an Depressionen. Ein jahrelanges Versteckspiel begann, um den Schein für Freunde, Arbeitgeber und für sich selbst zu wahren. Bis der Tag kam, an dem sie sich umbringen wollte. Es ist die unverblümte Geschichte einer Gestrandeten, die akzeptiert hat und kämpft. Gegen eine vorurteilsbehaftete Gesellschaft und gegen das Ungeheuer im Kopf.

Erschienen im Manuela Kinzel Verlag, Preis 12,50 Euro

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Matthew Branton: Write A Bestselling Thriller

„All writers worth their salt have thousands of hours of reading behind them.“

Matthew Branton, Writing A Bestselling Thriller, Hachette Livre

 

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Jorge Luis Borges

„Wenn wir etwas mit Mühe lesen, so ist der Autor gescheitert.“

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111 Gründe, Mainz 05 zu lieben

Das Trikot, das ich im Profilbild meines Facebooks und Twitters trage, spricht eine klare Sprache: Mainz 05.
Die großartige Kollegin Mara Braun hat ein Buch geschrieben, das passender nicht sein könnte: 111 Gründe, Mainz 05 zu lieben, erschienen bei Schwarzkopf & Schwarzkopf.

Yesssssssssssss! Premierenlesung ist am Mittwoch um 17 Uhr im Hugendubel in Mainz!

 

 

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Der Wahrheit auf der Spur

»Auch in Der Wahrheit auf der Spur … gilt: Bernhard ist Bernhard. Er grenzt sich ab, er widerspricht, er regt sich auf. So einen wie ihn wird es nicht mehr geben.«
Christiane Geldmacher, bei den Pressestimmen

Thomas Bernhard, Der Wahrheit auf der Spur – Reden, Leserbriefe, Interview, Feuilletons: Berlin, Suhrkamp Taschenbuch 4337, Broschur, 346 Seiten, 9,99 €

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Literaturnobelpreis 2013 für Alice Munro

Eigentlich schreibe ich keine Nacherzählungen und eigentlich setze ich auch keine Binnenlinks, aber für Alice Munro, die große Stilistin unter den zeitgenössischen AutorInnen, habe ich >>>eine Ausnahme gemacht. Ich liebe liebe liebe diese Autorin … und jetzt werden sich einige an den Kopf greifen, dass ihnen diese Frau nur wegen ihrer ungewöhnlichen Formate unter dem Radar durchgelaufen ist.

Sie hat nie einen Roman geschrieben … umso höher ist der Literaturnobelpreis 2013 einzuschätzen.

 

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Lesung Love@Miriam im Herrenhaus Sulzbach

Harry hat Beziehungsprobleme. Seine Ex Miriam hat einen neuen Freund. Doch so leicht gibt Harry nicht auf, denn wofür gibt es Social-Media-Plattformen? Bald ist Harry Miriam auf den Fersen und schleicht sich in ihr Leben zurück, denn er hat eine Mission: Sie zurückzuerobern, um jeden Preis. Das Netzwerk wird mehr und mehr zu Harrys Lebensinhalt. Der Leser erhält einen Einblick in seine Tagebuchaufzeichnungen, seine E-Mails und seine Chatverläufe; er begleitet ihn in seinen absurden Gedankengängen in eine Welt der Obsessionen.

Lesung am Donnerstag, den 17. Oktober 2013
um 20:00 Uhr im Herrenhaus in Sulzbach
Eintritt: 5 Euro
Adresse: Cretzmarstr. 6, 65843 Sulzbach

Leseprobe:

[10. Dezember]
Das Jahr rast seinem Ende zu. Ich hasse den Dezember. In diesem Monat wird endgültig klar, dass man das ganze Jahr über nichts erreicht hat.
Miriam stand auf Platz Eins meiner Neujahrswünsche letztes Jahr. Und, was ist draus geworden?
Sie hat mich dazu gebracht, Facebook beizutreten. Ich fürchte, sie will mich loswerden. Damit ich sie nicht mehr per Mail belästige. „Man sieht sich auf Facebook!“, schrieb sie. Was ist das für ein Spruch?
Vorteil von Facebook ist natürlich, dass ich sehen kann, was sie den ganzen Tag treibt. Daran hat das Fräulein nicht gedacht. Ich bin jetzt dichter an ihr dran als jemals zuvor.

[11. Dezember]
Richte mich auf Facebook ein. Hab ein Foto hochgeladen. Hatte zwar Bedenken wegen Datenschutz, schob sie aber beiseite. Schließlich tue ich es für Miriam.
Ich wollte ein aktuelles Foto nehmen, aber ich hatte kein okayes. Es fotografiert mich ja kein Mensch. Ich nahm eins aus der Zeit, als Miriam und ich noch zusammen waren, verphotoshopt natürlich. Wenn man mich nicht persönlich kennt, käme man nicht drauf, dass ich das neben ihr bin.
Nur Miriam weiß es.

[14. Dezember]
Ich frage mich, was ich als Beziehungsstatus angeben soll. „Single?“, „Es ist kompliziert?“, „Sucht nach einer Beziehung“? Das ist alles so demütigend. Ich habe eine Weile herumexperimentiert, aber FB verzeiht nichts. In hoher Schlagzahl wechselt mein Beziehungsstatus:
>>>Harry ist in einer Beziehung
>>>Harry ist nicht in einer Beziehung
>>>Harry ist auf der Suche nach einer Beziehung
>>>Harry ist Single
Wie kriegt man das jetzt wieder weg? Ich wäre „interessiert an Männern oder Frauen“ steht auch da.
Ja, schreibt doch gleich Kinder hin!

[18. Dezember]
Soll ich Miriam schon hinzufügen? Oder erst mal mehr Freunde haben? Auf jeden Fall soll sie denken „Wow, ich wusste gar nicht, wie beliebt Harry ist!“
Aber ich habe erst 26 Facebookfreunde.

[21. Dezember]
„Versuchs mal mit besseren Statusmeldungen“, rät mir ein Freund. „Du brauchst Content.“ Also schreibe ich: „Ich bin jetzt auch hier.“

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Die von weitem wie Fliegen aussehen

Ludwig Wittgenstein setzt sich in seiner Spätphilosophie mit dem Verhältnis zwischen Wahrheit und Spiel auseinander und nennt die Sprache und „die Tätigkeiten, die mit der Sprache verwoben sind“, Sprachspiele (1).

Dazu einige Beispiele:

– Befehlen und nach Befehlen handeln
– Beschreibungen eines Gegenstands nach dem Ansehen oder nach Messungen
– Herstellen eines Gegenstands nach einer Beschreibung oder einer Zeichnung
– Berichten eines Hergangs und über den Hergang Vermutungen anstellen
– eine Geschichte erfinden und lesen
– Theater spielen
– Reigen singen
– Rätsel raten
– einen Witz machen und erzählen
– ein angewandtes Rechenexempel lösen und
– von einer Sprache in die andere übersetzen.

Diese Aufzählung Wittgensteins erinnert an die Einteilung der Tiere in einer chinesischen Enzyklopädie, die Michel Foucault in seinem Buch „Die Ordnung die Dinge“ (2) nach Jorge Luis Borges zitiert:

– Tiere, die dem Kaiser gehören
– einbalsamierte Tiere
– gezähmte Tiere
– Milchschweine
– Sirenen
– Fabeltiere,
– herrenlose Hunde
– in diese Gruppierung gehörige Tiere
– Tiere, die sich wie Tolle gebärden,
– die mit einem ganz feinen Pinsel aus Kamelhaar gezeichnet sind
– und so weiter
– die den Wasserkrug zerbrochen haben und
– die von weitem wie Fliegen aussehen.

Daraus kann man ableiten, was einen Text interessant macht und dass es  einfach ist, wenn man nur mit dem Denken einen SPRUNG macht.

(1) Ludwig Wittgenstein: Tractatus logico-philosophicus, Logisch-philosophische Abhandlung, Frankfurt a.M. 1979
(2) Michel Foucault: Die Ordnung der Dinge, Frankfurt a.M. 1974

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Stumme Angst: Christina Stein

Und auch dieses Buch ist jetzt bei cbt Randomhouse erschienen: Stumme Angst von Christina Stein.

 

 

 

 

 

Christina Stein, geboren 1978 in Bonn, wohnt in Eltville, studierte Archäologie und Kunstgeschichte, arbeitet heute im Marketing. 2011 erhielt sie den Mainzer Literaturförderpreis.

 

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