Dann ist vielleicht dieses Buch von T.S. Freytag etwas für euch, das ich im Lektorat hatte: Goodbye Ruby Tuesday, erschienen in der Edition 211 im Bookspot Verlag.
Zum Inhalt: Ruby Tuesday, Alkoholikerin und fettleibig, steht kurz vor ihrem fünfzigsten Geburtstag und vor der Frage, wie sie sich zu diesem Anlass das Leben nehmen soll. Da findet sie in ihrer Spülmaschine einen Daumen – von einer dunkelhäutigen Frau. Seit gestern ist Rubys Nachbarin aus Ghana verschwunden … Hat Ruby einen Filmriss? Hat sie ihre Nachbarin ermordet? Oder will sie jemand aus dem Mietshaus in den Wahnsinn treiben? Oder aber ist der Daumen ein böser Fingerzeig in die Vergangenheit, als Ron so sein Okay-Zeichen machte, bevor er mit ihr schlief? Einmal geweckt, lassen sie die Gespenster der Vergangenheit nicht mehr los: Erinnerungen an die Zeit nach dem Abi, als Ron und sie nach Frankreich abhauten, steigen empor, an ihren Roadtrip, der sie direkt in die Hölle führte. Und dann taucht auch noch die Einladung zur 30-Jahre-Abi-Feier auf – und mit ihr erscheinen Kalli, der das Klassentreffen organisiert, und schließlich Ron aufder Bildfläche. Eine Geschichte aus der Generation danach, nach 1968 und Woodstock: Die Übriggebliebenen der wilden 1970ern und was von ihnen heute noch geblieben ist.
Und das schreibt der Kritiker Joachim Feldmann in Culturmag.de in den >>>Bloody Chops darüber:
Bitterer Abgesang: „Goodbye Ruby Tuesday“ ist nicht nur ein bitterer Abgesang auf die Versprechungen der Gegenkultur, sondern auch ein veritabler Thriller, der gelegentlich genreparodistische Züge annimmt. Wenn sich also am Ende die meisten Teile dieses Rachepuzzles auf seltsame Weise zusammenfinden, bleibt so manches Lesebedürfnis auf sinnvolle Weise unbefriedigt. Ein anderes Ergebnis würde diesem literarischen Desillusionsprojekt auch nicht gerecht werden.