Von Jane Smiley über Charles Dickens. Schon was älter, aus dem Englischen von Constanze Krings, bei Claasen 2003 erschienen. Die Autorin hat ein herausragendes Verständnis für das, was wichtig an guten Büchern ist. Und was schlechte ausmacht. Und sie mochte Dickens.
„Geständnisse und Selbstbetrachtung sind am schwierigsten zu beschreiben und laufen am ehesten Gefahr, vom Leser als lächerlich empfunden zu werden und ihn gegen den Autor aufzubringen. Dickens als Herausgeber konnte zwischen einem Dokument unterscheiden, das für den Autor einen Wert hatte, seine Erinnerungen zu ordnen, und einem Schriftstück, das für den Leser den Wert einer unterhaltenden oder aufschlussreichen Geschichte hatte.“ (108)
Und sie sucht wunderbare Textstellen heraus, wie zum Beispiel diese aus Little Dorrit:
„Mr. Plornish brummte in seiner nachdenklichen, aber nicht besonders klaren Art, dass es Aufs gebe, verstehen Sie, und Abs. Es wäre vergeblich zu fragen, weshalb Aufs, weshalb Abs: Es war nun einmal so.“
Oder diese, aus einem Dialog der Pickwickier, Pubszene, assoziative Satzfetzen: „Prächtig – fabelhaft. Kent, Sir, Kent ist weltberühmt; Äpfel, Kirschen, Hopfen und Frauen. – Glas Wein, Sir?“
Satzfetzen: kann nicht jeder! Und für Dialoge unerlässlich.
Antiquarisch kann man sich das Buch noch sehr einfach im Netz besorgen.